Dienstag, 18. Juni 2013

Horroraufenthalt in Akut-Neurologischer Reha-Klinik

Am 05. Januar 2011 wurde er in ein Krankenhaus des Landes Baden Württemberg für Akut-Neurologische Frührehabilitation verlegt.

Da begann für Ihn eine unendliche körperliche und psychische Qual.

Er wurde pflegerisch vernachlässigt. Im Analbereich war er wund, er blutete und das rohe Fleisch war zu sehen. Die Pflegerin, die ich darauf ansprach antwortete nur: das ist bei uns noch lange nicht wund.
Er war schmutzig und hatte Kot unter seinen Fingernägeln.
Mit Kot an seinen Händen musste er essen.

Von einer Pflegerin wurde er in meinem Beisein und dem Beisein drei weiterer Personen körperlich misshandelt.

Er bekam sehr wenige Therapien - z.B. Logopädie bekam er nur dann, wenn die Therapeutin Lust hatte.
Behandlungspläne wurden nicht für ihn erstellt bzw. den Angehörigen nicht mitgeteilt.
Er wurde an den Beinen so fest in seinen Rollstuhl gefesselt, dass er vor Schmerzen schrie. Er wurde psychisch misshandelt.  
Wenn er seine Medikamente nicht gleich schlucken wollte bzw. konnte, wurden sie von der Pflegerin weggeworfen. So bekam er seine für ihn zur dieser Zeit noch lebensnotwendigen Herzmedikamente und  blutverdünnenden Arzneimittel nicht.
So war er wieder einmal in Lebensgefahr - in der Gefahr an den körperlichen Mißhandlungen zu sterben, zu sterben weil er nötige Medikamente nicht bekam.

Durch den ständig liegenden Blasenkatheter hatte er eine chronische Blasenentzündung. Der Blasenkatheter war verdreckt.  Beim wechseln des Katheters wurde er verletzt und blutete, er litt tagelang an großen Schmerzen. Es wurde kein Facharzt hinzugezogen.
Im März sorgten Ärzte der Kardiologie vom UKT, er war dort zu einem erneuten Eingriff, dass Urologen den Katheter entfernten und dass keiner mehr gelegt wurde.

Er litt ständig unter schwersten Schmerzen im Bauch- und Rückenbereich. Auch hier wurden keine Untersuchungen gemacht, keine Fachärzte hinzugezogen.

Unter der Aufsicht eines Therapeuten stürzte er schwer und zog sich Verletzungen im Gesicht, Kopf und an den Händen zu. Er wurde nicht untersucht, vom Schädel wurden keine Röntgenaufnahmen gemacht, ich wurde von dem Sturz und seinen Verletzungen nicht benachrichtigt, sondern sah meinen nicht unerheblich verletzten Mann erst bei meinem nächsten Besuch. Und, und, und........

Einen Lichtblick gab es auch in diesem Haus: ein Physiotherapeut und eine Ergotherapeutin kümmerten sich liebevoll um ihn und erzielten mit ihm wunderschöne Fortschritte.

Nach ca. 6 Wochen wurde mir von dem zuständigen Sozialarbeiter gesagt: Ihr Mann ist unwertes Leben, der wird jetzt entlassen, er kostet die Krankenkasse und die Klinik zu viel Geld. Das lohnt sich nicht mehr bei ihrem Mann.

Ich kämpfte darum, dass mein Mann verlegt werden sollte, in eine bekannte Klinik am Bodensee.
Man sagte mir, dass mein Mann eine Verlegung wahrscheinlich nicht überleben würde, durch eine Verlegung würden die meisten Patienten sterben. Deshalb würde man einer Verlegung nicht zustimmen. Er würde sich geistig und körperlich nie mehr weiterentwickeln, vielleicht könnte er irgendwann einmal wieder einige Schritte gehen.... Doch wurde mir der Vorschlag vom Chefarzt unterbreitet, meinen Mann in das zur Klinik gehörende Pflegeheim zu übergeben. Bei dieser Verlegung sah der Chefarzt "keine Gefahr, dass er durch die Verlegung sterben würde".

Trotz aller Schwierigkeiten behandelte ich meinen Mann homöopathisch weiter, massierte ihn und begann mit ihm Affirmationen zu sprechen und Visualisierungs-Übungen zu machen.
Ich konnte sehen, dass er Fortschritte macht und was wichtig war: er wollte lernen, er wollte Übungen machen, er wollte Therapien.
Er konnte wieder einfache Rechenaufgaben lösen und er lernte einige Schritte zu gehen. Mit Kollegen konnte er sich adäquat über Fotografie unterhalten.

Zwischenzeitlich hatte ich Kontakt zur Klinik am Bodensee aufgenommen. Dort war man nicht ablehnend und ich versuchte weiter meinen Mann verlegen zu lassen. Von der Krankenkasse, die über die Vorgänge in der Klinik informiert war - auch über die Misshandlungen, bekam ich keine Unterstützung.

Ich hatte endlich bei dem für meinem Mann zuständigen Chefarzt durchgesetzt, dass das Krankenhaus eine Verlegung und Aufnahme in die Schmieder Klinik Allensbach am Bodensee beantragt. Mir wurde vom Chefarzt gesagt, dass er dort nicht aufgenommen würde, dafür hätte er gesorgt, schließlich würden sich die Chefärzte untereinander kennen und stünden miteinander in Kontakt.

Am 06. April 2011 sollte er nach Hause entlassen werden, doch es kam anders.

Zwei Tage vor seiner Entlassung kam der Bescheid, dass die Klinik am Bodensee ihn aufnehmen und er verlegt werden wird. Wir konnten unser Glück nicht fassen! Endlich, so hoffte ich, wird er eine neurologische Frührehabilitation bekommen. Was dann auch so war!

Kostbare Wochen der Rehabilitation wurden nicht genutzt, jedoch von der Krankenkasse teuer bezahlt.
Für meinen Mann hat die Krankenkasse eine Tagespauschale an diese Klinik des Landes Baden Württemberg bezahlt. Wie hoch der Betrag genau war, wollte die Krankenkasse mir nicht sagen. Man sagte mir, der Tagessatz wäre zwischen ca. 400,-- und 500,-- Euro. 

Je weniger der Patient ärztlich betreut wird, je weniger Untersuchungen an einem Patienten vorgenommen werden, je weniger Medikamente ein Patient bekommt, je weniger Akut-Neurologische Therapien ein Patient bekommt, je weniger der Patient pflegerisch versorgt wird desto geringer sind die Ausgaben pro Patient und umso höher ist der Gewinn der Abteilung und somit des Krankenhauses.

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