Freitag, 7. September 2012

Die ersten Tage auf der Intensivstation.

Zu der ganzen ursächlichen Problematik kam noch ein akutes Nierenversagen dazu.
Dieses teilten mir die Ärzte am zweiten Tag mit.

Eigentlich hätte mir das klar sein müssen - wenn ein Herzstillstand eintritt, werden die Organe nicht mehr durchblutet, nicht mehr mit Sauerstoff versorgt und hören einfach auf zu arbeiten bzw. versagen.
Er war am ganzen Körper aufgedunsen, seine Finger waren doppelt so dick wie normal....
Noch eine weitere lebensbedrohliche Komplikation.
Über das Ausmaß der Schädigung seines Hirns konnten mir die Ärzte noch keine Auskunft geben.
Er lag im künstlichen Koma, weiterhin an die vielen nötigen Geräte angeschlossen und er bekam weiterhin eine Unmenge an Medikamenten über venöse Zugänge verabreicht.
Sein Körper war auf 33° C gekühlt. Mir war klar, dass er ohne diese intensivmedizinischen Maßnahmen nicht überleben würde.
Außerdem wurde noch eine Lungenembolie dagnostiziert...
Er hatte tagelang hohes Fieber...

Wochenlang saß ich stundenlang an seinem Bett, hielt seine Hand, streichelte ihn, hielt seinen Kopf. Ich erzählte ihm, wer ihm Genesungswünsche schickte, las ihm Postkarten, ausgedruckte E-Mails und Briefe vor, sagte ihm was es an Neuigkeiten gab, wie das Wetter ist und wer ihn besuchen kommt. Ich habe versucht, ihm Mut zu machen, dass er es "schafft" wenn er es will, dass wir es gemeinsam "schaffen".

Weiter habe ich darauf geachtet, dass an seinem Bett nichts beängstigendes, bedrohliches oder beunruhigendes gesprochen wurde. Auch habe ich darauf geachtet, dass an seinem Bett nicht geweint wurde.

Aus meiner Praxis brachte ich einen blauen Buddha den "Buddha der Heilung" mit und stellte ihn neben sein Bett.

Dann begann ich, neben der homöopathischen Therapie, ihn zu bewegen.
Ich bewegte jeden Finger einzeln, seine Handgelenke und soweit es ging auch seine Arme. Auch die Füße, Zehen und Beine bewegte ich jeden Tag mehrfach (4 x Bewegungen d. Körperteile täglich je 20 Bewegungen).
Vom dritten Tag an brachte ich ihm seinen iPod auf die Intensivstation und ließ ihn immer wieder eine begrenzte Zeit Musik hören.

Ab dem vierten Tag fing ich mit Körperwaschungen an. Dazu benutzte ich Retterspitz flüssig. Mehrfach täglich wusch ich seinen Körper ab. Das wurde mir von einem Kollegen empfohlen mit dem Hinweis, dass der Körper besser mit Sauerstoff versorgt würde.

Eine große Hilfe für mich/uns war auch ein sehr einfühlsamer Klinikseelsorger, der mit mir gemeinsam an seinem Bett betete.
In vielen Teilen Deutschlands und in vielen Ländern der Welt beteten und meditierten Menschen für seine Genesung. Buddhistische Mönche in mehreren asiatischen Ländern vollzogen für ihn Heilungsrituale. Allen diesen Menschen die ihn - die uns mit soviel Liebe unterstützt haben, möchten wir von ganzem Herzen danken.







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