Mittwoch, 26. September 2012

Die homöopathische Behandlung in der Akut-Neurologischen Klinik.

Nach einigen Wochen auf der Intensivstation und Kardiologie kam er jetzt in eine Akut-Neurologische Klinik für Frührehabilitation.
Es ging ihm immer noch sehr schlecht, die medizinische und pflegerische Betreuung in der Klinik waren katastrophal. Immer noch wurde er künstlich ernährt, denn Schluckproben wurden bislang bei ihm nicht durchgeführt.
Er hatte ständig einen Blasenkatheter liegen, da dieser nicht sauber gehalten wurde, bekam er ständige bakterielle Entzündungen der Harnwege, Schmerzen und Fieber. Außerdem wurde er beim  Katheterwechsel verletzt und blutete.
Auch in der Reha-Klinik führte ich konsequent seine homöopathische Behandlung fort.

Ich bezog in die Mittelfindung die Symptome der ursprünglichen Erkrankung, die dadurch entstandene Herzschwäche, die starke Spastik und Unbeweglichkeit seiner rechten Hand und des rechten Armes sowie die ständigen Blasenentzündungen durch die Katheterisierung, Verletzung durch Katheter, die neu aufgetretene Pankreatitis (Bauchspeicheldrüsenentzündung) usw. sowie seine geistigen Symptome mit ein.
Die linke Hand und der linke Arm zeigten eine relativ geringe Spastik, diese Seite konnte ich, als er im Koma lag besser bewegen und massieren, in der rechten Seite hatte Zugänge liegen und ich konnte deshalb diese Seite nicht so intensiv bewegen und massieren.

Es stellte sich heraus, dass seine Reaktionen extrem stark auf das homöopathische Mittel waren.
Er bekam die kleinste Gabe, das Mittel war passend und trotzdem hatte er so starke Reaktionen, die ich mir nicht erklären konnte.
So wechselte ich dann von der C-Potenz auf eine LM-Potenz. Doch auch auf die LM-Potenz reagierte er so stark, wie ich es noch nie erlebt hatte. Deshalb verabreichte ich ihm alle 4-20 Tage, je nach der Wirkung des Mittels und seiner Reaktion darauf einen Tropfen der LM-Potenz.
Ich konnte Verbesserungen seines körperlichen und seines geistigen Zustandes feststellen.
Die ständigen bakteriellen Infektionen der Blase, verursacht durch den verschmutzten Katheter und die lange Liegedauer, stellten ein Problem in der homöopathischen Behandlung dar.
Die Spastik seiner rechten Hand und seines rechten Armes besserte sich.

Durch die Gesamtsituation und die katastrophalen Zustände in der Klinik siehe auch http://hypoxischer-hirnschaden.blogspot.de/2012/09/horroraufenthalt-in-akut-neurolog war ich erschöpft und ausgelaugt, deshalb zog ich einen Tübinger Arzt für klassische Homöopathie zu seiner Behandlung mit hinzu. Ich brauchte jetzt Unterstützung und die fand ich bei ihm.

Im März 2011 wurde ihm noch einmal in der Tübinger Kardiologie ein Stent implantiert, darauf bereiteten wir ihn mit dem entsprechenden homöopathischen Mittel vor. Alles ging gut und er erholte sich erstaunlich schnell von dem Eingriff. Man konnte weiterhin Fortschritte, vor allem des Gedächtnisses und der Sprache feststellen.
Die Tübinger Kardiologen leiteten dann die Entfernung des Katheters in die Wege, die Urologen stellten fest, dass er keinen Blasenkatheter braucht. Daraufhin wurden die Blasensymptome besser und verschwanden dann. Das erleichterte die homöopathische Behandlung um einiges.

Weiter massierte ich ihn mit dem extra für ihn hergestellten Weihrauchharz-Öl am ganzen Körper.
Eifrig und begeistert sprach er mit mir gemeinsam Affirmationen, dreißig- bis vierzigmal hintereinander. Wenn ich aufhörte zu sprechen, forderte er: weitermachen.
Da er schon immer ein "Augen-Mensch" war, fielen ihm die Visualisierungsübungen die ich mit ihm machte nicht schwer. Auch hier bat er immer: noch einmal.




Sonntag, 23. September 2012

Endlich in der Akut-Neurologischen Wunschklinik in Allensbach.

Es war soweit: Er sollte jetzt in meine Wunschklinik "Kliniken Schmieder, Allensbach" überstellt werden. Ich wartete aufgeregt und nervös in der Klinik auf ihn. Endlich kam der Transport und er war da.

Was für ein Unterschied: Großzügige, saubere Räume, freundliche und hilfsbereite Ärzte und Pfleger. Er bekam ein Zimmer mit Dusche - endlich konnte er geduscht werden - und mit WC. Etwas ganz Normales empfand ich als unglaublichen Luxus.
Sofort waren Pflegekräfte bei uns und kümmerten sich um meinen Mann. Freundliche Worte - freundliche Gesichter - Lachen - Fröhlichkeit, das hatten wir bisher so nicht kennengelernt.

Er wurde nicht mehr in den Rollstuhl gebunden, er durfte einfach nur im Rollstuhl sitzen und hatte dadurch weniger Schmerzen und mehr Bewegungsfreiheit, was er sehr genoss. Die anderen Patienten bewegten sich mit und ohne Rollstuhl frei auf der Station.

Es wurde sogar ein Aufnahmegespräch mit uns geführt und er wurde untersucht. Gegen meine homöopathische Behandlung bestanden von den Ärzten keine Einwände und so konnte ich ihn offen und frei weiter behandeln.
Schon in der vorherigen Klinik hatte er immer Durchfall und klagte über starke Bauchschmerzen, das wurde hier jetzt umgehend untersucht. Nach wenigen Tagen bekam ich einen Anruf aus der Klinik und mir wurde mitgeteilt, dass er an einer Clostridien-Infektion leidet und er jetzt leider isoliert werden müsse. Die Isolation war für ihn psychisch eine große Belastung.
Noch ein "Geschenk" der vorherigen Klinik.
Doch innerhalb einer Woche war er frei von der bakteriellen Infektion, der Durchfall war weg und es ging ihm körperlich besser.
Eine Woche später, als ich ihn wieder besuchte brauchte er seinen Rollstuhl nicht mehr, er konnte ohne Rollstuhl gehen. Woche für Woche konnte ich körperliche und geistige Fortschritte bei ihm feststellen.
Seine Tage waren jetzt mit Therapien ausgefüllt. Physiotherapie stand bei ihm täglich auf dem Stundenplan, mehrfach in der Woche hatte er Therapiestunden mit Logopäden und Ergotherapeuten. Täglich, bei jedem Wetter,  gingen Therapeuten mit der Gruppe ins Freie. Der Therapieplan hing offen im Aufenthaltsraum, so konnte ich mich immer informieren, welche Therapien er wann und wie oft bekam. Seine Belastbarkeit wurde immer berücksichtigt, so dass er nie überfordert jedoch auch nicht unterfordert war.

Durch die angenehme Atmosphäre des Hauses, die Freundlichkeit des Pflegepersonals und der Therapeuten und durch die Strukturierung seines Tagesablaufes wurde er ruhiger und seine vorher großen Ängste wurden langsam geringer. Bei jedem Besuch überraschte er mich positiv mit seinen Fortschritten. Er fühlte sich sichtbar wohl und sicher. Seine Medikamente nahm er nun ohne Probleme ein.
Allerdings wirken die Misshandlungen der vorherigen Klinik bis heute nach.

Langsam verschwanden auch meine Ängste, dass mein Mann durch Nachlässigkeit, Brutalität und Ignoranz getötet werden könnte und ich fühlte ihn jetzt sicher und gut aufgehoben.

Es war für mich ein steiniger Weg den ich ging und ein harter Kampf den ich für meinen Mann führte, doch er führte letztendlich zum angestrebten Ziel: er bekam jetzt eine neurologische Früh-Rehabilitation und er profitierte davon.

Das wollte ich noch anmerken: auch hier gab es einen Sozialarbeiter. Er hat mich/uns gut beraten und unterstützt.







Mittwoch, 12. September 2012

Er erwachte lächelnd aus dem Koma. Die homöopathische Behandlung geht weiter.

Seit 2 Wochen war er im künstlichen Koma und es kamen in dieser Zeit etliche lebensbedrohliche Komplikationen dazu.

Doch seine Nieren arbeiteten wieder und die Nierenwerte besserten sich langsam. Er fieberte nicht mehr. Sein Blutbild wurde etwas besser. Er hatte keine Krämpfe.
Die Blutuntersuchung und die bildgebenden Untersuchungen zeigten eine hypoxische Hirnschädigung - jedoch nicht in dem Ausmaß wie man sie erwarten musste.
Er wurde noch beatmet.

Dann teilten die Ärzte mir mit, dass die Nakrosemittel zurückgefahren und dann ganz abgesetzt werden sollten. Mit seinem Erwachen könnte man in den nächsten zwei Tagen rechnen, wenn er überhaupt erwachen würde.
Er erwachte nicht zu dem prognostizierten Zeitpunkt...
Drei Tage später erwachte er aus dem Koma, lächelte sofort und versuchte zu sprechen.
Am Heiligen Abend begann er verständlich zu sprechen, doch er sprach englisch.
Nach einigen Tagen begann er dann auch wieder deutsch zu sprechen.
Der Oberarzt kam zu mir und sagte: machen Sie weiter mit ihren Therapien und wir machen weiter mit unseren - ihr Mann profitiert davon.

Jetzt konnte ich meine homöopathische Behandlungen auch mit an seinem Verhalten, seinen Reaktionen und nicht nur nach den Laborwerten beurteilen. Er konnte selbständig atmen. Er wurde noch immer über eine Magensonde ernährt und das Pflegepersonal gab ihm seine homöopathische Arznei. Zu diesem Zeitpunkt habe ich das Arzneimittel gewechselt und gab ihm das neue Mittel auch wieder in aufsteigender Potenz.
Auch in diesen Tagen gab es immer wieder Komplikationen, auf die ich immer sehr schnell mit einer homöopathischen Mittelumstellung reagiert habe.
Mit meinen ganzen anderen Therapien, Bewegung, Waschungen usw. machte ich weiter und er reagierte darauf erfreut.
Zu diesem Zeitpunkt war er nicht orientiert, weder zur Person, zum Ort, zur Zeit, er erkannte mich nicht, jedoch seine fotografischen Arbeiten erkannte er. Ich legte ihm Zeitschriften mit Bildern von ihm vor und er sagte daraufhin prompt: Das habe ich fotografiert, die Fotos sind von mir.


An Silvester wurde er von der Intensivstation in die Kardiologie verlegt. Inzwischen lief die Suche nach einer für ihn geeigneten Klinik für neurologische Früh-Reha.


Freitag, 7. September 2012

Die ersten Tage auf der Intensivstation.

Zu der ganzen ursächlichen Problematik kam noch ein akutes Nierenversagen dazu.
Dieses teilten mir die Ärzte am zweiten Tag mit.

Eigentlich hätte mir das klar sein müssen - wenn ein Herzstillstand eintritt, werden die Organe nicht mehr durchblutet, nicht mehr mit Sauerstoff versorgt und hören einfach auf zu arbeiten bzw. versagen.
Er war am ganzen Körper aufgedunsen, seine Finger waren doppelt so dick wie normal....
Noch eine weitere lebensbedrohliche Komplikation.
Über das Ausmaß der Schädigung seines Hirns konnten mir die Ärzte noch keine Auskunft geben.
Er lag im künstlichen Koma, weiterhin an die vielen nötigen Geräte angeschlossen und er bekam weiterhin eine Unmenge an Medikamenten über venöse Zugänge verabreicht.
Sein Körper war auf 33° C gekühlt. Mir war klar, dass er ohne diese intensivmedizinischen Maßnahmen nicht überleben würde.
Außerdem wurde noch eine Lungenembolie dagnostiziert...
Er hatte tagelang hohes Fieber...

Wochenlang saß ich stundenlang an seinem Bett, hielt seine Hand, streichelte ihn, hielt seinen Kopf. Ich erzählte ihm, wer ihm Genesungswünsche schickte, las ihm Postkarten, ausgedruckte E-Mails und Briefe vor, sagte ihm was es an Neuigkeiten gab, wie das Wetter ist und wer ihn besuchen kommt. Ich habe versucht, ihm Mut zu machen, dass er es "schafft" wenn er es will, dass wir es gemeinsam "schaffen".

Weiter habe ich darauf geachtet, dass an seinem Bett nichts beängstigendes, bedrohliches oder beunruhigendes gesprochen wurde. Auch habe ich darauf geachtet, dass an seinem Bett nicht geweint wurde.

Aus meiner Praxis brachte ich einen blauen Buddha den "Buddha der Heilung" mit und stellte ihn neben sein Bett.

Dann begann ich, neben der homöopathischen Therapie, ihn zu bewegen.
Ich bewegte jeden Finger einzeln, seine Handgelenke und soweit es ging auch seine Arme. Auch die Füße, Zehen und Beine bewegte ich jeden Tag mehrfach (4 x Bewegungen d. Körperteile täglich je 20 Bewegungen).
Vom dritten Tag an brachte ich ihm seinen iPod auf die Intensivstation und ließ ihn immer wieder eine begrenzte Zeit Musik hören.

Ab dem vierten Tag fing ich mit Körperwaschungen an. Dazu benutzte ich Retterspitz flüssig. Mehrfach täglich wusch ich seinen Körper ab. Das wurde mir von einem Kollegen empfohlen mit dem Hinweis, dass der Körper besser mit Sauerstoff versorgt würde.

Eine große Hilfe für mich/uns war auch ein sehr einfühlsamer Klinikseelsorger, der mit mir gemeinsam an seinem Bett betete.
In vielen Teilen Deutschlands und in vielen Ländern der Welt beteten und meditierten Menschen für seine Genesung. Buddhistische Mönche in mehreren asiatischen Ländern vollzogen für ihn Heilungsrituale. Allen diesen Menschen die ihn - die uns mit soviel Liebe unterstützt haben, möchten wir von ganzem Herzen danken.







Beginn der homöopathischen Behandlung auf der Intensivstation.

Mit seiner homöopathischen Behandlung begann ich wenige Stunden nach dem er in die Intensivstation der Medizinischen Klinik eingeliefert wurde.

Die schnelle homöopathische Mittelfindung gestaltete sich für mich u.a. aus folgenden Gründen nicht einfach:

Ich stand unter Schock und hatte Angst.
Mein Mann war betroffen und ich konnte nicht frei und unvoreingenommen den "Fall" bearbeiten.
Sein Überleben war, lt. Ärzten, sehr unwahrscheinlich.
Die Zeit drängte, denn ich war mir sicher, je länger er ohne homöopathische Arznei ist, desto schlechter werden seine Überlebenschancen sein.
Mein Mann lag im tiefen, künstlichen Koma, er konnte nicht befragt werden.

Deshalb entschloss ich mich, meinen Mann nach klinischen Gesichtspunkten homöopathisch zu behandeln und fand dann sofort das für ihn passende Arzneimittel, das im Arzneimittelbild die Symptome zeigt, die ich bei seiner Auffindung feststellen konnte. Die Konstitution habe ich bei der Mittelfindung nicht einbezogen.

Nun fuhr ich gleich wieder zurück in die Klinik und bat die Krankenschwester, wie es der Chefarzt gesagt hatte, dass sie meinem Mann die Arznei geben solle. Zunächst stieß ich auf Widerstand bei dem diensthabenden Pflegepersonal und Ärzten, dieses löste sich jedoch durch meinen Hinweis auf die Erlaubnis durch den Chefarzt schnell auf und mein Mann bekam jeden Tag ein homöopathisches Arzneimittel.

Er wurde mit einem Mittel in aufsteigender Potenz behandelt, d.h. er bekam über 3 Wochen ein Arzneimittel, die Potenz (von C 30 bis C 100.000) wechselte ich jeden dritten Tag. Manche Potenzen des Arzneimittels habe ich für ihn extra herstellen lassen, da ich der Meinung war, diese handgefertigten Potenzen wären nötig.
An zwei Tagen bekam er ein Zwischenmittel, d.h. ein anderes Arzneimittel, das ich speziell auch für ihn ausgesucht hatte.

Die Mittelreaktionen konnte ich nur über die Blutuntersuchungen und andere klinische Untersuchungen beurteilen, da er immer noch im tiefen künstlichen Koma lag war eine Befragung unmöglich. Als einen u.a. positiven Verlauf wertete ich, dass er keinerlei Krampfanfälle, wie es bei diesem Krankheitsbild sonst sehr häufig ist, bekam.

Er kämpfte immer noch um sein Leben zusammen mit den Ärzten der Intensivstation und mir.