Sonntag, 14. Oktober 2012

Meine spirituellen Erlebnisse in den ersten Tagen seiner Erkrankung.

In der Nacht von 09. auf 10. Dezember 2010 als er krank wurde, kam ich  am frühen Morgen aus der Klinik zurück. In der Wohnung war eine unheilvolle Stille.
Fassungslos durch das Ereignis und voller Sorge und Angst dachte ich an meinen Mann und daran, was mir der Notarzt sagte...

Gegen fünf Uhr ging ich duschen, auf einmal gab es einen starken Schlag gegen die Tür des Badezimmers.
Außer mir und unseren schlafenden Haustieren war kein Mensch hier. Ich dachte, das Holz "arbeitet" und es wären Spannungen, bedingt durch Kälte und Wärme. 
Einige Minuten später: wieder ein kräftiger Schlag gegen die Tür, die Tür vibrierte. Ich bekam Gänsehaut und ging durch die Räume - es war niemand da. Danach einfach wieder Ruhe und Stille. 
Dann ganz plötzlich hatte ich das Gefühl, seine Präsenz zu spüren und mir kam sehr stark der Gedanke, dass er an die Tür geklopft hatte. 
Nun bekam ich Angst, dass er nicht mehr lebt. Ich rief sofort in der Klinik an um zu erfahren ob sich an seiner Situation etwas verändert hat. 
Er war noch am Leben, wurde aber noch untersucht, es wurden Stents implantiert usw. seine Situation war unverändert, er war noch immer in akuter Lebensgefahr. 
Trotzdem begann ich etwas mehr Hoffnung zu fassen und interpretierte das Klopfen als ein Zeichen von ihm.

In den nächsten Wochen verbrachte ich täglich Stunden auf der Intensivstation an seinem Krankenbett.

Meine Nächte waren schlaflos und lang. Immer wieder musste ich an die Ärztin denken, die mich gefragt hatte, wann sie die Geräte abschalten sollen. Sein Zustand war unverändert - immer noch zwischen Leben und Tod.
Zu Hause hatte ich für einige Stunden sehr schwere und traurige Gedanken. Dann konnte ich wieder Mut fassen und machte weiter. Als ich wieder bei ihm auf der Intensivstation war, waren diese Gedanken längst weg und ich dachte nicht mehr daran.

Natürlich dachte ich auch darüber nach ob ich ihn mit meinen Gefühlen am Sterben hindere. War ich egoistisch, dass ich sein Sterben mit allen Mitteln versuchte zu verhindern?
Warum fühlte ich diesen tiefen Schmerz, bei dem Gedanken an sein Gehen? Langsam wurde mir klar, dass ich ihn nicht zurückhalten und ihm das Sterben, wenn es sein sollte, nicht schwer machen sollte. 
Deshalb sprach ich in Gedanken mit ihm und sagte zu ihm, dass ich ihn sehr liebe und immer geliebt habe. Ich sagte ihm auch, dass er, wenn er möchte, gehen kann. Ich sagte ihm aber auch, dass ich mich freuen würde, wenn er bleiben würde.
In der darauf folgenden Nacht hatte ich hatte ich dann ein besonderes Erlebnis:
Da ich nicht schlafe konnte, versuchte ich mich durch einen Fernsehfilm abzulenken. Es war 3.25 Uhr. Auf einmal spürte ich seine Präsenz wieder ganz stark und ich blickte zur Tür. Da stand er in der Tür und schaute mich ernst an, dann umspielte ein leichtes Lächeln seinen Mund, er drehte sich um und stieg die Wendeltreppe hinauf in unser Schlafzimmer. 
Ich hörte seine Schritte und konnte die Holztreppe knarren hören. 
Wie festgenagelt saß ich auf dem Sofa, unfähig mich zu rühren. 
Mein erster Gedanke war: jetzt machen sich der Schlafentzug und die psychische Belastung bemerkbar, jetzt habe ich Halluzinationen. 
Dann hörte ich wie in der oberen Etage die Tür geöffnet wurde, ich konnte dann seine Schritte über mir im Schlafzimmer hören. Dann überkam mich eine Sicherheit, dass er wirklich da gewesen war und dass er mir mit seinem Erscheinen etwas mitteilen wollte. Nur was? Wollte er sich von mir verabschieden oder wollte er mir sagen, dass er zurückkommt und auf seinen eigenen Beinen wieder die Treppe zu unserem Schlafzimmer hochgeht? 







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